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PM 22|2024| Penzberger Mordnacht - 28. April 1945

Öffentliche Führung mit Themen-Spaziergang zur Penzberger Mordnacht am 28. April 2024, von 11 bis ca. 13 Uhr Treffpunkt: Museum Penzberg – Sammlung Campendonk

Schülerführung zu den Ereignissen der Penzberger Mordnacht mit Alice Grubert am Mahnmal "An der Freiheit" Archivfoto: tka| Stadt Penzberg

Die Stadt Penzberg bietet auch dieses Jahr zusammen mit dem Museum Penzberg – Sammlung Campendonk am Sonntag, 28. April 2024, von 11 bis 13 Uhr eine öffentliche Führung zur Penzberger Mordnacht an. Die Führung startet am Museum Penzberg, bindet die Wohnorte einzelner Mordopfer ein, bis sie schließlich beim Ehrenmal 
„An der Freiheit“ endet. Wetterfeste Kleidung ist ratsam.
Mit verbindlicher Anmeldung bis 26. April 2024 unter: museum@penzberg.de.
Kosten: Museumseintritt € 8,-
Die Führung wird von der Stadt Penzberg gefördert und ist somit kostenfrei. Die öffentliche Kunst-Führung entfällt.

Das Gedenken an die Penzberger Mordnacht vom 28. April 1945 ist als zentrales Element der Erinnerungskultur der Stadt Penzberg seit jeher fest in der Stadtgeschichte und -gesellschaft verankert:  jedes Jahr wird der 16 Menschen gedacht, die in dieser Nacht so knapp vor Kriegsende durch Erschießen am heutigen Platz „An der Freiheit“ und durch Erhängen an der Gustav- und Bahnhofstraße ums Leben gekommen sind. Auch knapp acht Jahrzehnte nach diesem düsteren Kapitel kommt die Stadt ihrem Auftrag nach, diese schreckliche Tat nicht zu vergessen und damit dafür zu sorgen, dass sie sich nicht wiederholt.

Anlässlich des diesjährigen Jahrestages lädt die Stadt Penzberg sowie das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk erneut zu dieser öffentlichen Themenführung am 28. April 2024 ein, die als  erweitertes Konzept speziell, aber nicht nur für Schulklassen entwickelt wurde: In enger Zusammenarbeit der Stadt Penzberg hat die Kunstvermittlerin des Museums Penzberg, Alice Grubert, ein Format  verfasst, das sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen bei den Themen-Spaziergängen die Möglichkeit gibt, einen direkten Bezug zur Vergangenheit und dem düstersten Kapitel der Penzberger  Stadtgeschichte herzustellen.

Dass sich junge Menschen für dieses grausame Endphasenverbrechen des untergehenden NS-Regimes interessieren, zeigt sich auch am Erfolg des Jugendbuches „Dunkelnacht“ von Kirsten Boie. Die Autorin bedient sich für ihren mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Jugendroman eben der „Penzberger Mordnacht“ – und diskutierte 2022 in der Stadthalle mit Penzberger Schülern  über die hier gelebte Erinnerungskultur. Im April 2021 tat sie dies auch mittels einer Live-Schaltung mit Penzberger Jugendlichen, Bürgermeister Stefan Korpan und Bundespräsident Frank-Walter  Steinmeier. Gemeinsamer Tenor: eine lebendige Erinnerungskultur ist die wohl wichtigste vorbeugende Maßnahme, zunehmendem Rechtsextremismus entgegenzuwirken. „Die Verantwortung vor unserer Geschichte kennt keinen Schlussstrich“, mahnte so auch Frank-Walter Steinmeier. (Das mehrfach ausgezeichnete Jugendbuch von Kirsten Boie „Dunkelnacht“ ist übrigens im Penzberger Museumsshop
erhältlich.)

Und so erkennt auch die Stadt Penzberg seit jeher ihre Dauer-Verantwortung im Erinnern an diese Bluttat: Neben dem Mahnmal findet sich nicht nur im Museum eine Dauerausstellung zur Mordnacht, sondern auch am Stadtplatz ist inzwischen eine Bronze-Tafel mit den Namen der 16 Getöteten zu finden.

Das Konzept zur Themen-Führung beinhaltet mehrere Bausteine

  • Dauerausstellungsraum im Museum

Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk ist auch ein Museum der Stadtgeschichte. Der Aufarbeitung der Penzberger Mordnacht ist dort ein eigener Raum gewidmet. Dort beginnt die neu ausgearbeitete Führung. Zentrales Element ist eine Installation, die 16 menschliche Umrisse darstellt – sie stehen für jedes der Opfer. Ausführungen an den Wänden des Raumes geben die  Zusammenhänge und den Ablauf dieser unbegreiflichen Tat wieder.

  • Themen-Spaziergang zu Stolpersteinen und Rathaus

Ausgehend von der original erhaltenen Bergarbeiterwohnung von 1920 und dem Raum der „Mordnacht“ im Museum werden ausgewählte Wohnorte der Ermordeten aufgesucht, bei denen am 27. April  2022 von Künstler Gunter Demnig – Initiator der „Stolpersteine“ – für jedes der 16 Opfer ein Gedenk-Stein in den Gehwegen eingelassen wurde. Der Themen-Spaziergang führt weiter zum Penzberger  Rathaus und endet am Mahnmal „An der Freiheit“.


Die Stadt Penzberg lädt zusammen mit dem Museum Penzberg ein, dieses Angebot zu Themenführungen vielfach zu nutzen – und zwar nicht nur Schüler- sondern auch Besuchergruppen.
Gruppenführungen können bei der Museumsverwaltung unter +49 8856 813-523 oder museum@penzberg.de  gebucht werden.
Für die Penzberger Schulen ist das Angebot kostenfrei.


Kontakt für Presse & weitere Informationen
Museumsverwaltung
+49 8856 813-523
museum@penzberg.de 

Die Stadt Penzberg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Sie wird vertreten durch den Ersten Bürgermeister Stefan Korpan.

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