Museum + Installation „An der Freiheit“: Teil-Verlängerung bis 31.1.2021
Wie so oft heuer hieß es auch für das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk:
Corona hat vielen Projekten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwei Mal war davon auch das Ausstellungprojekt zum 75. Gedenkjahr der Penzberger Mordnacht betroffen. Zunächst wurde das ganze Projekt vom geplanten Frühjahrstermin auf den Herbst verschoben, dann musste die aufwändig erweiterte Herbstausstellung nach zwei Wochen wegen der Pandemiemaßnahmen geschlossen werden. Dafür aber lädt nun ein Video zu einer umfangreichen Ausstellungsbesichtigung ein: Auf der
Museumshomepage www.museum-penzberg.de ist der virtuelle Rundgang abzurufen. Ein komprimierter Teil der Ausstellung ist zudem bis vorläufig 31. Januar 2021verlängert. Darüber hinaus bleibt die Installation am Ehrenmal „An der Freiheit“ biszur nächsten Gedenkfeier am 28. April 2021 bestehen. Hierfür können immer noch „Mahnblumen“-Patenschaften übernommen werden.
Der Aktionskünstler Walter Kuhn hatte im Herbst 2018 auf dem Münchner Königsplatz ein Meer mit 3000 Mohnblumen als Mahnmal für den Frieden errichtet, das zur absoluten Attraktion wurde. Für Penzberg entwickelte der Künstler ein eigenes Konzept: Es ist ihm ein wichtiges Anliegen, die Ermordung von 16 Männern und Frauen in Penzberg durch NS-Anhänger am 28. April 1945 – wenige Tage vor Kriegsende – in Erinnerung zu bringen. Die Widerständler gegen das NS-Regime wurden am Platz „An der Freiheit“ erschossen. In jener Nacht erhängten die „Werwölfe Oberbayern“ außerdem zur Abschreckung sogenannte „politisch unzuverlässige“ Penzberger in der Bahnhof-, Karl- und Gustavstraße. Die „Mahnblumen“ soll(t)en als temporärere Installation das Gedenken vertiefen. Unter dem Motto „Niemals wieder!“ standen die Friedenszeichen von 17. Oktober bis 6. Dezember am Stadtplatz, am Platz „An der Freiheit“, auf dem Friedhof sowie am Museum als Kunst im öffentlichen Raum. Im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk werden die Hintergründe zur Mordnacht im dauerhaften Themenraum aufgezeigt. Für die zusätzliche Sonderausstellung werden weiterhin Videos und eine vielschichtige Installation von Walter Kuhn gezeigt. Seine Bilderserie der „Gueules Cassées“, der kriegsversehrten Gesichter, hat er explizit für Penzberg erweitert. Er bezieht sich hierbei auf Otto Dix‘ Grafiken „Der Krieg“ von 1924. Ergänzt wird die Schau von den berührenden und intensiven Arbeiten der Preisträger*innen des zur Ausstellung ausgelobten Fotowettbewerbs.
Die Übernahme einer „Mahnblumen“-Patenschaft ist weiterhin möglich:
Pro „Mahnblume“ werden 30 Euro überwiesen an:
Stadt Penzberg, IBAN DE89 7035 1030 0000 3000 20.
Verwendungszweck:
Mahnblume, Name des Überweisenden (Mahnblume, Max Mustermann).
Die „Mahnblumen“ werden für das Kunstprojekt verwendet. Unmittelbar nach Beendigung
der Aktion am Ehrenmal gehen die Blumen im Mai in den Besitz ihrer Paten über.
Kleine „Mahnblumen“ sind im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk erhältlich.
Die kleinen Geschwister der großen „Mahnblumen“ (28 cm Höhe) können für 8,50 Euro im Museumsshop erworben werden, sobald dieser wieder öffnen darf.
Publikation „Never forget – Never again“
Walter Kuhn: Never forget – Never again (Allitera Verlag, 29,90 Euro) – ist ebenfalls im
Museumshop erhältlich nach dem Lockdown, oder bestellbar über museum@penzberg.de
(zzgl. Porto)
Online-Angebot:
Auf der Museums-Homepage sind der virtuelle Ausstellungsrundgang, ein Beitrag der BR-Abendschau, die Performance mit Andreas Kloker: „An der Freiheit. Elementar-Zeichnung“ sowie aktuelle Informationen zu finden:www.museum-penzberg.de
Zum Kunstprojekt gehört eine eigene Homepage: www.mahnblumen-penzberg.de
Weitere Infos zu „Mahnblumen“-Projekten Walter Kuhns: www.niemalswieder.com
Informationen zur Stadtgeschichte und zu Veranstaltungen: www.penzberg.de
Kontakt für Presse & weitere Informationen
Stadt Penzberg - Museen Penzberg
Freia Oliv (Leitung)
Tel.: 08856.813-521
freia.oliv@penzberg.de
Tanja Schmidt (Teamassistentin)
Tel.: 08856.813-523
tanja.schmidt@penzberg.de
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Sie wird vertreten durch den Ersten Bürgermeister Stefan Korpan.