Seit Oktober 2023 werden die Arbeiten zur Wiedervernässung des Kirnbergmoores durchgeführt. Die zu renaturierende Fläche befindet sich östlich der Dr.-Gotthilf-Näher-Straße, zwischen der Seeshaupter Straße und dem Gewerbegebiet Nonnenwald, auf einer Fläche von 6,67 Hektar. Eigentümer des Moores und der umliegenden Waldbereiche sind die Bayerischen Staatsforsten sowie die Stadt Penzberg.
Um die Ausbreitung des Borkenkäfers bei absterben der Bäume im vernässten Moor zu verhindern, werden derzeit vegetationslenkende Maßnahmen, wie die Entnahme von Fichten durchgeführt. Dieses Vorgehen dient zudem der Verbesserung der Habitatdiversität.
Für das Frühjahr 2024 ist ein intensiver Einstau der Entwässerungsgräben vorgesehen, überwiegend in Form holzarmierter Torfstaue. Insgesamt sind ca. 100 einzelne Staue geplant.
Die geplante Wiedervernässung der Hochmoorfläche wird in einem Wirkraum von 4,9 Hektar zu einer flächenhaften Anhebung des Moorwasserstands führen. Dadurch werden die Voraussetzungen für eine stärkere moortypische Entwicklung von Flora und Fauna geschaffen. Auch im Hinblick auf den Boden-, Gewässer- und Klimaschutz werden Verbesserungen eintreten. Beim Klimaschutz ergibt sich beispielsweise eine Treibhausgasreduktion von 15 Tonnen CO2-Equivalente pro Hektar pro Jahr, da sich der Torf nicht weiter abbaut.
Zu berücksichtigen ist, dass ohne Durchführung der Maßnahmen die kontinuierliche Degradierung der Moorvegetation und des Moorstandorts fortschreitet. Dies betrifft insbesondere den nördlichen stark entwässerten Bereich. Die Gräben würden hier nicht selbständig verlanden. Dieser Prozess der Degradierung ist in vielen entwässerten Mooren zu beobachten. Moortypische Arten gehen zurück, Fichte kann in die Bestände eindringen und diese unterwandern. Damit kann ein Verlust von nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützten Biotopen einhergehen. Auf diese Flächen angewiesene Arten kommen im Kirnbergmoor bereits heute nur in geringer Zahl vor, bei einem Ausfall bereits einzelner kennzeichnender Arten wäre der Biotopstatus nicht mehr gegeben.
Durchgeführt wird die Moorrenaturierung als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Penzberg und dem Landschaftspflegeverband Weilheim-Schongau e.V. Finanziert wird die klimawirksame Renaturierung von Roche in Penzberg als freiwillige Maßnahme im Rahmen der Entwicklung des Bebauungsplanes “Biotechnologiezentrum Nonnenwald Nord”.
Kontakt für weitere Informationen
Stadt Penzberg
Abt. 6 / Umwelt- & Klimaschutz
umweltreferat@penzberg.de
www.penzberg.de
Die Stadt Penzberg ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Sie wird vertreten durch den Ersten Bürgermeister Stefan Korpan.
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