Die Sportwelt trauert – und mit ihr auch die Stadt Penzberg: Der Olympiasieger Klaus Wolfermann ist tot. Die Speerwurf-Legende, die in Penzberg wohnte, ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 78 Jahren gestorben.
Unvergessen ist Wolfermanns großer Auftritt bei den olympischen Spielen 1972: Wolfermann warf seinen Speer im fünften Versuch auf 90,48 Meter hinaus – und platzierte ihn damit um zwei Zentimeter weiter als sein großen lettischen Rivalen Janis Lusis. Kurios: Trotz dieses Kopf-an-Kopf-Rennens wurden die beiden gute Freunde.
Seit diesem Olympiaerfolg nannte die Sportwelt den 1,76 Meter großen Wolfermann den „kleinen Riesen mit dem goldenen Arm“.
Der Spitzensportler begeisterte sich von Kindheit an für den Sport. Über das Turnen, Leichtathletik, Handball, Fünf- und Zehnkampf kam Wolfermann zum Speerwurf. Dort legte er eine beeindruckende Laufbahn hin. Denn erst zehn Tage vor Olympia 1972 übertraf der Sportler erstmals die 90-Meter-Marke und näherte sich dem Konkurrenten Lusis, der zu dem Zeitpunkt mit 93,80 Metern den Weltrekord hielt. Wolfermann knackte diese Marke übrigens im Mai 1973: in Leverkusen warf er 94,08 Meter.
Zwischen 1969 und 1974 war Wolfermann sechsmal nacheinander deutscher Meister. Zweimal wurde er „Sportler des Jahres“, nämlich 1972 und 1973. An den Olympischen Spielen 1976 in Montreal konnte er wegen einer Armverletzung nicht teilnehmen.
Nach Beendigung seiner aktiven Karriere blieb Wolfermann aber stets dem Sport verbunden.
Bürgermeister Stefan Korpan zeigte sich bestürzt von der Nachricht über den Tod von Klaus Wolfermann. „Ich habe Herrn Wolfermann als einen unheimlich sympathischen und nahbaren Bürger Penzbergs kennengelernt. Herr Wolfermann hat sich als Botschafter des Sports gesehen. Und zwar für einen Sport, in dem es nicht nur um Höchstleistungen geht, sondern für einen Sport als gesellschaftliches Phänomen.“
Denn Wolfermann habe verstanden, dass der Sport ein ideales Medium ist, um Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft zu leben und vor allem um anderen Menschen zu helfen. So hat sich Wolfermann stets über den Sport sozial engagiert. Vor allem über den FC Olympia, einer Organisation, in der deutsche Medaillengewinner für soziale Zwecke an Fußball-, Volleyball- und Golfspielen sowie sonstigen Veranstaltungen teilnehmen und der er als Vorsitzender vorstand. Wolfermann war zudem Sonderbotschafter für Special Olympics, die einzige autorisierte Sportgemeinschaft für geistig behinderte Mitmenschen. Und er organisierte Golfturniere und andere Veranstaltungen für KiO-Kinderhilfe-Organtrans-plantation, eine Initiative der Aktion „Sportler für Organspende“.
Von Penzberg aus führte Wolfermann eine Sportvermarktungsagentur. Er hinterlässt eine Ehefrau sowie eine Tochter.
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