Stadtwappen

Ein Osterlamm mit Auferstehungsfähnchen, dazu bergmännisches Werkzeug: Das Penzberger Stadtwappen steht bildhaft für die Ortsgeschichte. Ursprünglich lebten über Jahrhunderte Bauern in Sankt Johannisrain und den umliegenden Weilern, ihr Schutzpatron  ist Johannes der Täufer. Das Kohlevorkommen im Norden der Gemeinde spielte zu jener Zeit nur eine unbedeutende Rolle.

Mit zunehmender Industrialisierung und vor allem durch den Bau der Eisenbahn nach München wurde der Kohlenabbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts attraktiver, rund um die Schächte wuchs eine Bergarbeiterkolonie heran, die bald die übrigen Ortsteile an Einwohnerzahl übertraf. 1911 wurde schließlich Sankt Johannisrain in Penzberg umbenannt, 1919 zur Stadt erhoben.

Heiße Diskussionen gab es im Stadtrat zur Gestaltung des Stadtwappens. Sankt Johannisrain, Bayern und den Bergbau in einem Emblem zu vereinen war gar nicht so leicht. Das Resultat, am 28. November 1919 einstimmig genehmigt, weist nun mit Eisen und Schlägel auf weiß-blauem Grund auf die Kohle und ihre Bedeutung für das Land Bayern hin. Das Osterlamm, Attribut des heiligen Johannes, erinnert an die Wurzeln der Stadt in Sankt Johannisrain.

Die Obrigkeit war übrigens deutlich langsamer als der Stadtrat: Erst am 16. Dezember 1929 stimmte das Bayerische Staatsministerium des Inneren dem Stadtwappen zu und noch im Juni 1960 musste die bislang vorhandene Mauerkrone auf dem Wappen nach einer Intervention des Bayerischen Staatsarchivs entfernt werden.

Die eher unüblichen Stadtfarben schwarz-rot dürften auf die Freundschaft eines Penzberger Stadtrates, Albert Winkler, mit dem Expressionisten Heinrich Campendonk zurückgehen – sie gehörten in des Künstlers bevorzugte Farbpalette.