Entwicklungskonzept Gut Hub

Die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz hat mit der Vorlage 6/005/2022 „Nutzungskonzept Gut Hub: Neuaufstellung“ mitgeteilt, dass in Zusammenarbeit mit dem Büro PAN (München) ein neues Entwicklungs- und Ausgleichsflächenkonzept für Gut Hub erarbeitet wird.

Dieses wurde innerhalb der Stadtratssitzung am 31. Januar 2023 erläutert und vom Büro PAN vorgestellt. Die dazugehörige Präsentation kann der Homepage entnommen werden.
 

Begründung der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz

Viele wertvolle Biotope - Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten - gingen und gehen durch Nutzungsänderungen, Bebauung sowie Zerschneidung unserer Landschaft durch Straßen, Schienenwege oder Leitungstrassen verloren. Dabei ist nicht nur der reine Flächenverlust problematisch. Biotope werden in isolierte Einzelteile aufgeteilt, die aufgrund ihrer geringen Größe insbesondere den störenden Einflüssen aus der Umgebung ausgesetzt sind. Oft sind sie für das Überleben vieler Arten zu klein und ihre Isolation erschwert den Austausch von Individuen zwischen den Gebieten. Die daraus resultierende genetische Verarmung unserer Fauna und Flora gefährdet das dauerhafte Überleben von Lebensgemeinschaften und führt zum Verlust an biologischer Vielfalt. Der Schutz der verbleibenden Freiräume, insbesondere großer, noch zusammenhängender und verkehrsarmer Gebiete sowie die Vernetzung von Lebensräumen sind somit von besonderer Bedeutung.

Ziel des Biotopverbunds ist es daher - neben der nachhaltigen Sicherung heimischer Arten, Artengemeinschaften und ihrer Lebensräume - funktionsfähige, ökologische Wechselbeziehungen in der Landschaft zu bewahren, wiederherzustellen und zu entwickeln. Der Biotopverbund gewährleistet in unseren stark zersiedelten und zerschnittenen Landschaften den genetischen Austausch zwischen den Populationen und ermöglicht Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse. Diese sind auch im Hinblick auf die durch den Klimawandel hervorgerufenen Arealverschiebungen bei einer Reihe von Arten von besonderer Bedeutung.

Das mit dem 31. Januar 2023 vorgelegte Konzept bekräftigt unsere Absicht, „Gut Hub“ langfristig in eine Modellregion des Arten-, Umwelt- und Klimaschutzes zu entwickeln. Durch eine behutsame Entwicklungsstrategie können wir in den nächsten Jahren einen sanften Wandel vollziehen, hin zu einem Naherholungsgebiet, was zukünftigen Generationen noch zur Verfügung steht und den Biotopverbund auf eine neue Ebene hebt.

Unter Berücksichtigung der jetzigen Kulturlandschaft und dessen Ausprägung und dem sinnvollen einbringen neuer Elemente (z. B. der Beweidung) kann durch gezieltes setzten neuer Akzente eine ganz neue Biotopstruktur geschaffen werden.

Gut Hub“ zu einer zusammenhängenden Biotopfläche zu entwickeln und somit die heimische Flora und Fauna zu stärken wäre ein riesen Erfolg für unsere Umwelt, unsere Naherholung, unser Penzberg.

Gleichzeitig wird die naturschutzfachliche Bedeutung gemäß Bayrischer Kompensationsverordnung honoriert. Sollte das Entwicklungskonzept wie geplant durchgeführt werden, könnten ca. 1.400.000 ökologische Wertpunkte (Ökopunkte) für das städtische Ökokonto generiert werden.