Nachruf
Die Stadt Penzberg trauert um
Herrn Jakob Deffner
Träger des Ehrenbriefes der Stadt Penzberg
Herr Jakob Deffner wurde 1929 in Penzberg in eine damals typische Penzberger Arbeitsfamilie hineingeboren - der Vater war Bergmann, die Mutter Hausfrau.
Am 26. Oktober 2020 ist Jakob Deffner im Alter von 90 Jahren in München verstorben.
Was Jakob Deffner für sein späteres Leben geprägt hat, ihn die Bedeutung gelehrt hat, sich für Freiheit, Demokratie und den Sozialstaat einzusetzen, war das grausame Verbrechen der Nazis am 28. April 1945 in Penzberg, welches der damals 15-jährige als Augenzeuge miterlebte.
Ein weiteres prägendes Erlebnis für den jungen Jakob Deffner war die Nacht im November 1944 als Bomben auf Penzberg fielen und dabei mehrere Häuser und die Barbarakirchen zerstört wurden.
1944, mit 13 Jahren, begann Jakob Deffner seine Lehre zum Verwaltungsangestellten bei der Stadt Penzberg. Kurz nach dem Krieg trat er in die Gewerkschaft ÖTV ein, absolvierte ein Studium an der Akademie für Arbeit in Frankfurt am Main und war von 1955 bis 1957 hauptamtlicher Sekretär bei der ÖTV in Würzburg. Anschließend arbeitete er von 1958 bis 1971 beim DGB in München und war von 1978 bis 1990 Landesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bayern.
1952 trat Jakob Deffner in die bayerische SPD ein und war Ende der 1960er Jahre für kurze Zeit Vorsitzender der Penzberger SPD. Von 1974 bis 1982 saß Deffner für die Sozialdemokratische Partei im Bayerischen Landtag und anschließend bis 1991 im Bayerischen Senat.
Für seine großen Verdienste 1980 wurde Jakob Deffner mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Dienste, 1981 mit dem Bayerischen Verdienstorden, 1990 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2014 mit dem Ehrenbrief der Stadt Penzberg gewürdigt.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Edith Deffner, seiner Familie und allen Angehörigen.
Stefan Korpan
Erster Bürgermeister im Namen des gesamten Penzberger Stadtrates