Penzberger Mordnacht - 28. April 1945

In der Nacht vom 28. auf den 29. April 1945 ereignete sich das dunkelste Kapitel der damals noch jungen Penzberger Stadtgeschichte: 16 Frauen und Männer verloren ihr Leben – ermordet von den fanatischen Anhängern des totalitären Regimes der Nationalsozialisten in der „Penzberger Mordnacht“. Diesen 16 Menschen ist es zu verdanken, dass die gegen die eigene Bevölkerung gerichteten Zerstörungspläne der Nationalsozialisten verhindert werden konnten. Die geplante Sprengung des Penzberger Bergwerks wurde vereitelt. Ihre Zivilcourage mussten die 16 Bürger jedoch mit dem Leben bezahlen. Nicht einmal 24 Stunden, die das Leben vieler Menschen auf das Schrecklichste veränderten, die das Selbstverständnis einer Stadt nachhaltig prägten. Die „Penzberger Mordnacht“ wurde auch über die Stadtgrenzen hinaus zum Begriff eines der grausamsten Endphasenverbrechen des untergehenden NS-Regimes.


Broschüre zur Mordnacht

Die Broschüre zum 75. Jahrestag der Penzberger Mordnacht im Jahr 2020 lesen Sie hier.


Dauerausstellung im Museum

Eine Dauerausstellung zur Penzberger Mordnacht findet sich im Museum Penzberg - Sammlung Campendonk.


#NEU: Interaktive Führung zur "Penzberger Mordnacht" - 28. April 1945

Anlässlich des Jahrestages 2023 stellt die Stadt Penzberg mit dem Museum Penzberg – Sammlung Campendonk ein erweitertes, interaktives Führungskonzept vor, das speziell für die Schulklassen Penzbergs und des Umlandes entwickelt wurde: Angelehnt an das 2021 erschienene Buch „Dunkelnacht“ von Kirsten Boie, das die Ereignisse aus jugendlicher Sicht erzählt und sich zunehmend als Schullektüre etabliert, ist in enger Zusammenarbeit der Stadt Penzberg mit der Kunstvermittlerin des Museums Penzberg, Alice Grubert, ein interaktives Konzept entstanden, das sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen die Möglichkeit gibt, einen direkten Bezug zur Vergangenheit herzustellen.

Das Konzept beinhaltet mehrere Bausteine

  • Dauerausstellungsraum im Museum

Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk ist auch ein Museum der Stadtgeschichte. Der Aufarbeitung der "Penzberger Mordnacht" ist ein eigener Raum gewidmet. Zentrales Element ist eine Installation, die 16 menschliche Umrisse darstellt – sie stehen für jedes der Opfer. Ausführungen an den Wänden des Raumes geben die Zusammenhänge und den Ablauf dieser unbegreiflichen Tat wider.

  • Themen-Spaziergang zu „Stolpersteine“ - Rathaus - Mahnmal "An der Freiheit"

Ausgehend von der original erhaltenen Bergarbeiterwohnung von 1920 und dem Raum der „Mordnacht“ im Museum werden auserwählte Wohnorte der Ermordeten aufgesucht, bei denen am 27. April 2022 von Gunter Demnig – Initiator der „Stolpersteine“ – für jedes der 16 Opfer ein Gedenk-Stein in den Gehwegen eingelassen wurde. Der Themen-Spaziergang führt weiter zum Penzberger Rathaus und endet am Mahnmal „An der Freiheit“.

Optional: Recherchearbeit im Stadtarchiv des Penzberger Rathauses

Um die (wohl vorwiegend) Schüler in die Führungen einzubinden, soll in einem weiteren Schritt der Weg zur Recherche ins Penzberger Stadtarchiv geebnet werden. Dort werden Informationen zur  „Penzberger Mordnacht" vorgehalten, die die Schüler für mögliche Impulsreferate zu auserwählten Mordopfern nutzen können. Die Intention: Gerade im Stadtarchiv wird Stadtgeschichte hautnah und authentisch erlebt.

Anmeldung bei der Museumsverwaltung (Mo.-Fr.)
Tanja Schmidt / Maria Hübschmann
Tel: 08856.813-523
E-Mail: museum@penzberg.de

 
Bildnachweis:
Raum zur Penzberger Mordnacht im Museum Penzberg-Sammlung Campendonk
Kästchen mit Strick aus dem Raum der Penzberger Mordnacht
Stolpersteine im Stadtgebiet Penzbergs
Fotos 1,2,3: © Museum Penzberg-Sammlung Campendonk – Stadt Penzberg

Penzberger Ehrenmal von Nikolaus Röslmair (1948),
Foto: © Ralf Gerard